Eintrag XII - Pilotprojekt mit VR-Brille

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Begeisterung für Technik

Schon seit ich denken kann, habe ich ein Interesse an Technik. Auch wenn ich nicht immer alles im Detail verstehe, faszinieren mich Funktionsweise und der Fortschritt. Mein YouTube-Verlauf besteht aus Technik- und Automobilkanälen, ergänzt durch Luftfahrt-Dokumentationen.

Ein Pilotprojekt mit VR in der Ausbildung

Umso begeisterter war ich, als sich vor einigen Jahren die Gelegenheit ergab, beruflich ein Pilotprojekt zur Nutzung von Virtual-Reality-Brillen in der Ausbildung zu begleiten. Der Anstoß kam durch einen promovierenden Experten auf diesem Gebiet, der das Thema selbst an uns herantrug und sowohl die technische Umsetzung als auch die Durchführung übernahm.

Ich erinnere mich noch gut an eines der ersten Meetings, in dem er erklärte, wann sich VR in Ausbildungsszenarien besonders anbietet: wenn reale Übungen zu gefährlich, zu kostenintensiv oder zu selten bzw. schwer umsetzbar wären. Heute weiß ich, dass das einer der gängigen Argumentationsmuster ist. Damals war es einfach nur ein „Ja klar, das macht voll Sinn“.

Datenlage statt Idealbeispiel

Für unser damaliges Team traf am ehesten der Punkt „schwer umsetzbar“ zu, aber auch das eher mit Einschränkungen. Denn natürlich braucht es für ein solches Projekt passende Daten, zum Beispiel von Objekten, mit denen gearbeitet werden soll. Die Wahl fiel deshalb auf ein Gerüstsystem, für das bereits entsprechende 3D-Daten vorlagen.

Die Idee: Die Teilnehmenden erlernen zunächst die Abläufe virtuell und übertragen das Gelernte anschließend in die Praxis. Da nur ein einziges reales Gerüstsystem zur Verfügung stand, konnte die Auslagerung der Theorie auf VR-Brillen zumindest ein wenig entlasten. Vielleicht kein Musterbeispiel für ein VR-Szenario, aber es war ein Anfang. Vorrangiges Ziel war ohnehin, zu testen, ob die technischen und organisatorischen Rahmenbedingungen überhaupt praktikabel sind.

Praktische Herausforderungen im Alltag

Und die sind gar nicht so zu unterschätzen: Gibt es eine ausreichend schnelle und stabile kabellose Internetverbindung? Ist genügend Hardware vorhanden - idealerweise mit Möglichkeit zum zwischenzeitlichen Aufladen? Und das Wichtigste, was ich zugegeben anfangs sehr unterschätzt habe, ist Platz. Denn bei der Fortbewegung in virtuellen Umgebungen gibt es zwei Varianten:

  1. Die Person bewegt sich mit einem Controller. Dabei kommt ein Joystick zum Einsatz oder es wird eine Art Pfeil angezeigt, über den man sich teleportieren kann. Wer das schon einmal ausprobiert hat, weiß vielleicht, dass manchen Menschen dabei ganz schön übel werden kann. Denn der Körper steht still, und das Gleichgewichtsorgan sagt: „Hier bewegt sich nix“. Doch die Augen sagen: „Hier bewegt sich jede Menge“.

  2. Die Person bewegt sich in der virtuellen Welt, indem sie sich auch in der realen Umgebung bewegt. So war es in unserem Projekt. Wer sich virtuell zehn Meter fortbewegt, braucht auch physisch diese zehn Meter. Und diese Fläche muss frei begehbar sein - ohne Stolperfallen. Das muss man halt erstmal haben.

Ein spannender Einstieg

Spannend, nicht wahr? Fand ich damals auch und ich freue mich, wenn sich in Zukunft erneut die Gelegenheit ergibt, die gesammelten Erfahrungen zu vertiefen.

Tibor

Für die Ausarbeitung dieses Blogeintrags wurde punktuell Künstliche Intelligenz zur Unterstützung genutzt.

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